//Laschet tritt bei Konzert in Fußball-Stadion vor 2000 Zuschauern auf

Laschet tritt bei Konzert in Fußball-Stadion vor 2000 Zuschauern auf

Bams

NRWs Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) ist heute Abend im Erzgebirge vor 2000 Gästen in einem Fußballstadion aufgetreten.

Der Anlass: Sachsen feierte in Aue sein 30-jähriges Bestehen seit der Wiedergründung 1990 mit einem Festkonzert. Laschet hielt eine Rede zu Ehren des Freistaats, die Menge applaudierte. Danach spielte die Sächsische Staatskapelle unter Leitung von Star-Dirigent Christian Thielemann (61), zuvor unterhielt Comedian Olaf Schubert (52) die Menge.

Sein Auftritt sorgt jedoch bereits seit Tagen für große Kritik. Denn: Laschet-Land NRW bleibt bei Großveranstaltungen wegen der Corona-Gefahr streng.

Zu BILD sagte NRWs Ministerpräsident: „Das ist mir Wurscht. Wenn in einem Land die Inzidenz bei 0,9 liegt und in dem anderen bei 20, dann kann man regional unterschiedlich reagieren. Dann ist das hier in Sachsen vollkommen okay.“


Auch die Musiker bei dem Festkonzert konnten viel Abstand halten
Die Besucher waren auf der entgegengesetzten Seite des Stadions untergebracht und sahen das Geschehen deshalb nur von weitemFoto: Pastierovic

Aber Laschet stellte auch klar, es sei auch „nicht fair, wenn Du im Osten das Stadion voll machst und im Westen nicht. Da brauchen wir recht bald eine einheitliche Lösung für die Bundesliga, damit es einen fairen Wettbewerb gibt.“

Seit vergangener Woche sind in NRW Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen nur noch mit Genehmigung des Landes möglich. Für Veranstaltungen mit über 500 Teilnehmern gibt es verschärfte Vorgaben, bei Sportveranstaltungen sind nur 300 Menschen zugelassen.


Das Stadion ist eigentlich für 16 000 Menschen ausgelegt. Die meisten Plätze blieben frei
Das Stadion ist eigentlich für 16 000 Menschen ausgelegt. Die meisten Plätze blieben freiFoto: Pastierovic

Sachsen will Zeichen setzen, während NRW Konzert absagt

Die sächsische Landesregierung möchte mit der Veranstaltung sogar ein Zeichen setzen. Sachsen war das erste Bundesland, in dem wieder Großveranstaltungen mit über 1000 Besuchern möglich waren. Berlin folgte darauf mit einem Roland-Kaiser-Konzert auf der Waldbühne.

Sachsen möchte zeigen, dass Infektionsschutz und Großveranstaltungen zusammen passen können: In das Stadion passen eigentlich 16 000 Menschen, am Samstag kamen nur 2000. Der Abstand zwischen den Stühlen war groß, es wurden immer jeweils zwei Sitze freigehalten. Auch die Gäste und Auftretenden hielten die Abstände ordentlich ein, Masken wurden konsequent getragen – auch von Laschet und Kretschmer selbst.


Armin Laschet am Rednerpult vor dem Festkonzert
Armin Laschet am Rednerpult vor dem FestkonzertFoto: Pastierovic

Genau ein solches Zeichen kann sich NRW momentan jedoch eigentlich nicht leisten. GESTERN sollte dort nämlich ein Großkonzert von Sarah Connor und Bryan Adams (13 000 Zuschauer) stattfinden. Das hatte Laschet im Vorfeld abgesagt.

Nordrhein-Westfalens SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty zeigte sich schockiert – und fragte: „Wie glaubwürdig ist ein Ministerpräsident, der in seinem Bundesland Wasser predigt und Großveranstaltungen untersagt, aber selbst auf einer Party mit 2000 Gästen in Sachsen Geburtstagswein trinkt?“


Laschet (links) und Kretschmer (rechts) vor dem Bergwerk Zinnkammern Pöhler in Schwarzenberg
Laschet (links) und Kretschmer (rechts) vor dem Bergwerk Zinnkammern Pöhla in SchwarzenbergFoto: Pastierovic

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