Heftige Aufnahmen aus El Salvador! Unzählige Mitglieder der Jugend-Gangs „Mara Salvatrucha“ (kurz: MS-13) und „Barrio 18“ sitzen eingepfercht in Gefängnissen an zwei Orten des zentralamerikanischen Landes.
Es gab eine Medien-Führung durch Gefängnisse. Offiziell ging es dabei um die Covid-19-Ausbreitung in den Knästen. Tatsächlicher Hintergrund ist aber wohl, dass die Regierung zeigen will, wie hart sie gegen Gangs durchgreift.
Denn: Nach einem Medienbericht über angebliche Verhandlungen der salvadorianischen Regierung mit der mächtigen Jugendgang „Mara Salvatrucha“ hat die Generalstaatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet.
Generalstaatsanwalt Raúl Melara sagte: „Niemand darf sein Amt missbrauchen, um mit Terroristen zu verhandeln.“ Präsident Nayib Bukele wies die Vorwürfe des Nachrichtenportals „El Faro“ in einer Reihe von Tweets zurück und verwies auf sein hartes Vorgehen gegen die sogenannten Maras.
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Laut dem Bericht von „El Faro“ soll die Regierung seit rund einem Jahr mit der „Mara Salvatrucha“ über eine Art Waffenruhe verhandelt haben. Im Gegenzug für Zurückhaltung bei kriminellen Aktivitäten und Unterstützung bei der Parlamentswahl im kommenden Jahr sollen den inhaftierten Gangchefs bessere Haftbedingungen zugesagt worden sein.
Davon kann jetzt offensichtlich keine Rede mehr sein.
El Salvador gilt noch immer als eines der gefährlichsten Länder der Welt. 51 Morde pro 100 000 Einwohner gab es dort laut einer Statistik aus dem Jahr 2018. Zum Vergleich: In Deutschland liegt diese Zahl bei 0,7.
► El Salvadors Oberster Gerichtshof hatte 2015 die beiden Jugendbanden „Mara Salvatrucha“ und „Barrio 18“ zu terroristischen Vereinigungen erklärt. Gegen mehrere Politiker des mittelamerikanischen Landes wurde bereits wegen mutmaßlicher Verhandlungen mit den Gangs ermittelt.
In Mittelamerika kontrollieren mächtige Jugendgangs – die sogenannten Maras – ganze Stadtviertel und sind in Schutzgelderpressung sowie Drogenhandel verwickelt. Die häufig am ganzen Körper mit Gangsymbolen tätowierten Bandenmitglieder sind für den Großteil der Gewalt in der Region verantwortlich.